Die Stücke hinter den Stücken
Da viele der Stücke im Programm ungewöhnliche Namen tragen,
gibt es hier jeweils einige erklärende Informationen zu Stück und Titel
Wach auf mein Herzens Schöne
ist ein Minnesängerlied aus dem Frühmittelalter, dass bei „Folk trifft Flügel“
gehörig Fahrt aufnimmt. Soloinstrument ist bei diesem Stück das Altsaxophon.
Wanderlust basiert auf dem Volkslied „Wohlauf in Gottes schöne Welt“,
wird aber hier andere stilistische Sphären entführt, die an Klezmer und Gipsy-Swing erinnern.
Beim ausgedehnten Pianosolo kann sich Andreas Schuss so richtig austoben.
A royal princess ist ein irischer „Horndance“ aus einer alten Handschrift. Vornehm und schlicht.
Ein Echo ferner Tage sind die beiden alten deutschen Lieder „Ach Elslein, liebes Elselein“ und
„All mein Gedanken, die ich hab“, die Feilen und Schuss mit neuen Zwischenspielen versehen und zu einem sogenannten
„Set“ zusammengefügt haben. Das Klavier dominiert die Verse, die Bläser die Zwischenspiele.
Der Lindenbaum und die Forelle weisen in die Zeit der Romantik und auf Franz Schubert, der die Idee
Volksmusik und Kunstlied zusammen zu bringen, eigentlich den Grundstein zu diesem Programm legte. Dass die Klarinette
hier Solistin ist, hätte ihm wohl auch gefallen.
Emil in the forrest kennen Musikfreunde als „Die Post im Walde“. Dieses Bravourstück für die Trompete
interpretiert Vanessa Feilen auf einem Sopraninosaxophon“, dessen Klang der Trompete ähnlich ist (halt eben nur schöner).
Der Flügel atmet hier den Blues des Internetzeitalters, in dem die Post durchs Internet kommt, weshalb das Stück auch
eigentlich „Email in the forrest“ heißen sollte.
Waschen, schneiden, föhnen – das ist Rossinis Barbier von Sevilla im Expresszug. Hier rockt der Flügel
bis die Locken wackeln. Volksmusik? Klassik? Pop? Schön!
Raincastle in the sun erzählt von den regelmäßigen Besuchen der Musiker in Regensburg, wo das Wetter
übrigens deutlich angenehmer ist als der Stadtname es vermuten lässt.
La danza ist eine Komposition von Andreas Schuss, klingt aber irgendwie nach Mittelmeer. Das richtige
Stück um beschwingt in die Pause zu gehen.
Watt nu? Shantymusik ist ja momentan extrem angesagt. Deshalb wird es nach der Pause maritim. Die Zusammensetzung des
geplanten Medleys ist übrigens Tideabhängig.
Slowakischer Sommer besteht aus zwei Folktunes, von denen allerdings nur der erste aus der Slowakei stammt. Der zweite
stammt aus Slowenien. Da aber beide Länder zur EU gehören sind diplomatische Verwicklungen eher unwahrscheinlich.
Ungarischer Tanz/Jägermarsch – zwei wunderbare Beispiele für volksmusikalische Klassik und zwei Bravourstücke für die
Panflöte.
Florentiner Kekse sind ein extrem leckeres Gebäck, der „Florentiner Marsch“ Julius Fucik hingegen ist ein Juwel der
sinfonischen Bläsermusik. Andreas Schuss und Vanessa Feilen haben den Marsch in eine Polka verwandelt und sie mit r
affinierten Klangzutaten noch etwas leckerer gemacht.
Es löscht das Meer die Sonne aus ist ein ganz besonderes Volkslied aus der Feder des Tübinger Chorerziehers Friedrich
Silcher. Hier ist es allerdings nur der Ausgangspunkt für eine meditative Klangwanderung, die durch die Dunkelheit
einer Mollkadenz zurück ins Morgenlicht führt.
Bella Ciao - Eigentlich war dieses Stück gar nicht mehr für das neue Programm vorgesehen. Da aber eine der unsäglichen
Kölner Karnevalsbands die Dreistigkeit besitzt, dieses so wichtige Statement gegen Rassismus und Faschismus
als Sessionslied zu missbrauchen, fanden Feilen und Schuss es wichtig dieses Lied als Vokalfassung neu zu arrangieren.
Rondo alla turca - Ist das schon Weltmusik? Mozarts türkischer Marsch, natürlich gespielt auf dem Flügel, aber
aktualisiert mit südamerikanischen Cajons aus schwäbischer Fertigung, einem japaischen Pedalbass und jazzigen Grooves aus Amerika.
Land of my fathers dream – Nicht alle Träume erfüllen sich, aber was wir nicht zu träumen wagen, werden wir niemals
erreichen können. Andreas Schuss hat das Stück für seine Frau komponiert und es wurde auf der Hochzeit der Beiden von
vielen tollen Musikern interpretiert. The adventure is just beginning.
Sonnentanz – Inspiriert von rumänischen Motiven ist diese Komposition der ideale Schlusspunkt. Hier können Panflöte,
Klarinette und Flügel im Zusammenspiel nochmal richtig Gas geben.
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